Ein Land wie ein Fiebertraum.

    Indien. Verdammt. Wie ich auf die Idee gekommen bin, meine Frau zu einer zweieinhalbmonatigen Projektreise nach Indien zu überreden, weiß ich nicht mehr. Wir haben inzwischen etliche Länder und fremdartige Kulturen besucht, aber nichts hat auch nur entfernt so weh getan wie Indien. Das Land ist ein einziger Schlag ins Gesicht – alles ist grell, laut, bunt und unglaublich nah.

    Eine Kultur wider jeder Beschreibung.

    Noch heute, anderthalb Jahre später, kann ich mein Verhältnis zu diesem Land kaum in Worte fassen. Land und Kultur zu erleben war jede Minute anstrengend und schmerzhaft. Und trotzdem würde ich gern schon morgen wieder hinfahren.
    Am schlimmsten ist natürlich die allgegenwärtige Armut. Kinder, Greise, Krüppel an jeder Ecke. Oftmals kriechen oder stehen sie an jeder großen Kreuzung und verkaufen Putzschwämme oder Kugelschreiber.  Sie leben in Pappkartons als Behausung direkt neben der Straße.

    Und man kann doch etwas bewegen.

    Der Versuch diesem Elend mit ein paar Rupees allein gerecht zu werden ist schon als Gedanke grotesk. Man könnte sein letztes Hemd opfern ohne auch nur eine spürbare Veränderung hervorzurufen. Über so etwas nachzudenken ist natürlich sehr frustrierend.
    Aus diesem Grund haben meine Frau und ich uns entscheiden, unsere beruflichen Fähigkeiten einer möglichst kleinen Stiftung vor Ort zur Verfügung zu stellen und sie in Marketing und Fundraising Fragen zu unterstützen. So haben wir Arpana und die Kinder von Concern for Humanity kennen gelernt.
    Die sichere Hand, mit der die Mitarbeiter der Stiftung für alle Belange Sorge tragen und die Freude und der Wille, mit denen die Kinder unter widrigsten Umständen lernen, ist gleichermaßen bezaubernd wie beeindruckend und hat uns zutiefst gerührt.

    Schritt für Schritt voran.

    Im ersten Jahr unserer Arbeit für die Stiftung haben wir einen professionellen Auftritt und eine neue Website geschaffen. Anfang 2019 führten wir unseren ersten Fotokurs mit Kindern, die die Learning Center von CFH in den Slums von Neu Delhi besuchen, durch.